Es ist nicht häufig der Fall, dass eine persönliche Anekdote über die Mentoren-Relation eine derart inspirierende Wirkung hat, wie die, die im folgenden Text behandelt wird. Mentoren sind und waren der Schlüssel zum Erfolg – und das nicht nur im akademischen, sondern auch im emotionalen und sozialen Bereich. Es gibt eine Vielzahl von Geschichten und Statistiken, die dies unter Beweis stellen. Und wie das so ist mit Statistiken: Sie haben immer eine Wirkung. Sie greifen nie ohne Grund auf die mit 55 Prozent angegebene Wahrscheinlichkeit zurück, die gezeigt wird.
Lernbeziehungen
Lernbeziehungen sind das A und O von Mentoring. Mentees müssen ihr Vertrauen in den Mentor setzen, um sich sicher und sinnvoll in die Beziehung zu öffnen. Was in dieser Menteekonstellation geschieht, mag für Außenstehende manchmal banal und unspektakulär wirken. Doch das ist es nicht. Denn in der Menteekonstellation wird ein erheblicher Teil der grundlegenden Weichenstellungen für die zukünftige Berufslaufbahn vollzogen.
Mentorschaft – was ist das eigentlich?
Es ist sozusagen der nahtlose Übergang vom „Lernen am Modell“ zum „Lernen mit dem Modell“. Vorbei die Zeiten, in denen das Lernen am Modell die einzige Möglichkeit war, von den Erfahrungen, dem Wissen und den Fähigkeiten der älteren Generation zu profitieren. Heute gibt es das Lernen mit dem Modell. Uneigennützig – und das ist eine sehr schöne und bewundernswerte Eigenschaft. Aber das ist nicht die einzige positive Eigenschaft dieses Programms. Es gibt mehr. Das Lernen mit dem Modell. Das Mentoring. Den Mesopotamiern, den alten Ägyptern, auch den Griechen und Römern war das Vorbild des Mentors mit Sicherheit nicht unbekannt.
Mentoren im Bildungsprozess
Wenn Menschen das Wort „Mentor“ hören, denken viele zuerst an die Rolle, die jemand in einer akademischen Institution spielt, um Wissen zu vermitteln. „Mentoren sind nicht nur Wissensvermittler“ – so könnte die Botschaft lauten, die diesen Blogeintrag einleitet. Wissensvermittlung auf ein mehr oder weniger intelligibles Niveau ist eine der Funktionen, die Mentoren erfüllen. Doch ihre Rolle geht weit darüber hinaus: Sie begleiten ihre Mentees in deren persönlicher und beruflicher Entwicklung und helfen ihnen, sich zu orientieren und Herausforderungen zu bewältigen.
Mentorschaft und persönliche Entwicklung
Die Problemlösungsfähigkeit zählt zu den wichtigsten Soft Skills und ist nicht nur unterrichtbar, sondern auch trainierbar. Für die Jugendlichen ist diese Fähigkeit nicht nur im Unterricht von Bedeutung, sondern vor allem auch in der Zeit danach, wenn sie ins Berufsleben eintreten, welches in den meisten Fällen mit einer Vielzahl an (oft mühevoll zu lösenden) Problemen auf die neuen Fachkräfte wartet.
Das Bildungssystem in Deutschland
Das Bildungssystem in Deutschland besitzt eine Vielzahl von Strukturen und Programmen, die verstärkt darauf abzielen, Schüler und Studenten in ihrer persönlichen und akademischen Entwicklung zu unterstützen. Bei der Umsetzung dieser Programme kommen nicht nur Lehrer zum Einsatz. Immer wichtiger wird die Rolle von Mentoren. Und wenn es um das Bilden der Mentees zu auch nur ansatzweise vertrauten Strukturen von Euclid bis Addison geht, dann ist auch in der Mentorengebung ein Modell hilfreich, um die Mentees zur Selbstständigkeit zu führen.
Die Mentorschaft in der Grundschule beginnt oft informell, wenn die Lehrkräfte mit ihren Schülerinnen und Schülern die enge Beziehung aufbauen, die in unserem Schulsystem bekannt ist. Diese Beziehungsarbeit ist nicht nur für das Lernen, sondern auch dafür wichtig, dass diese Kinder in der Grundschule gut sozial und emotional gedeihen. Wenn wir dann ein Stück weit in der Zeit voranschreiten und die Kinder auf die Sekundarstufe hieven, rücken Mentorenprogramme in den Fokus. In der Sekundarstufe können erfahrene Schüler als Mentoren für jüngere Schüler agieren.
Programme wie das „Buddy-System“ sind von besonderer Bedeutung für Schulen, in denen viele Schüler mit Migrationshintergrund lernen. Sie sind nicht nur Anker für die interkulturelle Verständigung, sie setzen sich in und durch die Schule auch für mehr soziale Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft ein.
Positive Beispiele für Mentoring
Mentoring ist eine bewährte Methode, um Schülerinnen und Schüler zu motivieren und zu inspirieren. Mentoring ist in vielen Bildungssystemen weit verbreitet. Dennoch wissen viele Menschen, die nicht direkt im Bildungssystem involviert sind, oft nicht, was ein Mentor tatsächlich tut. Wenn ich von einem Mentor erzähle, sehe ich oft erstaunte Reaktionen. Mentoring ist das Zusammensein mit einer inspirierenden Person, das Teilen von Lebensmomenten und das Aufgreifen wertvoller Ratschläge. Es geht darum, die Antennen auf Empfang zu stellen und von den Erfahrungen des Mentors zu profitieren.
In der Regel wird übersehen, dass Mentoren eine direkte und transformierende Kraft im Leben ihrer Schützlinge haben. Auch wenn dies nicht auf jeden zutrifft, zeigen viele Beispiele, dass Teenagern der Weg ins Erwachsenenleben erleichtert wird durch die Brücken, die Mentoren für sie bauen. Solche Erfolgsgeschichten verdeutlichen, wie entscheidend Mentoring für die persönliche und akademische Entwicklung sein kann.
Die Mentorschaft nimmt im Bildungssystem eine überaus wichtige Stellung ein. Junge Menschen in einer entscheidenden Lebensphase zu begleiten, ist eine der sinnvollsten Aufgaben, die Erwachsene übernehmen können. Mentoren tragen dazu bei, Jugendlichen wichtige Lebenskompetenzen zu vermitteln und sie auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben zu unterstützen.